06.04.09, 19:30 Bremen: Dokumentarfilm über Bootsflüchtlinge

*Harraga*, Dokumentarfilm* über Bootsflüchtlinge zwischen Tunesien und Italien und die Fragen nach dem Schiffbruch der Bewegungsfreiheit am Offenen Meer
(von Annika Lems und Christine Moderbacher)

"Sobald du am offenen Meer bist, siehst du überall nur mehr Wasser und Himmel. Du verlierst total die Orientierung und weißt nicht mehr, in welche Richtung sich das Boot bewegt."

Zum Inhalt:
Harragas sind sie, ein Wort das im gesamten maghrebinischen Raum diejenigen bezeichnet, die sich selbst oft als verlorene Generation sehen. Lieber nehmen sie den möglichen Tod im Meer in Kauf, als tatenlos in der erzwungenen Perspektivenlosigkeit zu erstarren. Während Bilder über anonyme Menschenmassen, die jeden Sommer in Booten die Küsten Südeuropas erreichen, unser Bild über Flucht und Migration prägen, kommen die Betroffenen selbst so gut wie nie zu Wort.
Der Film bewegt sich scheinbar nahtlos zwischen den nationalstaatlichen Grenzen Tunesiens und Italiens hin-und her und zeigt die Brüchigkeit der sogenannten 'Festung Europas' und die Unmöglichkeit, Menschen in ihrem Drang nach Fortbewegung zum Erstarren zu bringen.

Ort: Bremen, Kommunikationszentrum Paradox, Berhardstraße12

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